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Die meisten Backpacker, die ich auf den Philippinen getroffen habe, meiden Manila wie die Pest. Entweder sie besuchen die Hauptstadt gar nicht, oder sie verbringen nur ein paar Stunden am Flughafen, bevor sie sich auf den Weg zu den Inseln machen. Das ist verständlich: Die Stadt ist laut, schmutzig und überfüllt. Horrorstories über die bittere Armut und die hohe Kriminalität tragen zum schlechten Image der Stadt bei. Ich habe trotzdem einen ganzen Tag hier verbracht und bin froh darum. Und das nicht nur, weil ich mich in der Stadt von den Strapazen eines zehnstündigen Fluges erholen konnte.
Abgestiegen bin ich im Pink Hostel, einer preiswerten, aber dennoch sauberen und nett eingerichteten Unterkunft mit Pool und wunderschöner Aussicht auf die Stadt. Auch die Lage war sehr gut. Mit dem Zug war ich in einer halben Stunde in der Altstadt Manilas. Die Fahrt hat 15 Philippinische Pesos (22 Cent) gekostet.
Sehenswert ist neben der Mall of Asia, einem der größten Einkaufszentren Südostasiens, ist vor allem das Fort Santiago. Es befindet sich im historischen Viertel Intramuros, oder dem, was davon übrig geblieben ist. Das Fort wurde von den Spaniern, Amerikanern und schließlich den japanischen Kolonialherren benutzt und ist recht gut erhalten. Man kann dort auf den Wällen spazieren gehen, die Lochgefängnisse besichtigen und ein Museum zu Ehren des philippinischen Nationalhelden José Rizal besichtigen.
Ebenfalls in Intramuros befindet sich die Kathedrale von Manila, die nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde. Die Kathedrale ist von außen imposant, im Innenraum jedoch eher schlicht.
Ich bin nach diesen beiden Sehenswürdigkeiten zurück ins Hostel gefahren und habe den Tag bei ein paar Bierchen bei der Bucht von Manila ausklingen lassen. Insgesamt ist die Stadt bestimmt keinen mehrtägigen Aufenthalt wert, aber sie ist auch nicht das Drecksloch, als das sie oft dargestellt wird. Es gibt dort durchaus schöne Stellen und vor allem Nachts bieten die funkelnden Hochhäuser Manilas eine willkommene Abwechslung zum provinziellen Charme der kleineren Inseln.