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Die Philippinen sind ein Land mit über 7000 großen und kleinen Inseln. Das wirft die Frage auf, wo man denn eigentlich hinreisen sollte. Anders als in Vietnam oder Thailand, wo die Route von Norden nach Süden (oder anders herum) mehr oder weniger vorgezeichnet ist, hat man auf den Philippinen die Qual der Wahl: wo anfangen? Welche Orte sollte man nacheinander besuchen, um ökonomisch zu reisen? Was ist einem wichtig: Gute Infrastruktur und viele gleich gesinnte Reisende? Oder weniger besuchte Orte, die jedoch eventuell etwas schwieriger zu erreichen sind. Und schließlich bleibt da die Zeitfrage: Wie viele Orte sollte man in wie vielen Tagen besuchen, ohne sich zu langweilen oder sich abhetzen zu müssen? In diesem Beitrag versuche ich diese Fragen zu beantworten und stelle zwei Reiserouten vor, die ich selbst ausprobiert habe:
Route 1: 20 Tage
Wenn Leute fragen, wie lange man mindestens auf die Philippinen reisen sollte, um das Land richtig kennen zu lernen, ist meine Pauschalantwort: etwa drei Wochen. Zumindest wenn man etwas umherreisen und verschiedene Aspekte des Landes kennen lernen will. Das liegt einfach daran, dass man viel Zeit im Flugzeug, dem Bus oder der Fähre verbringen wird. Drei Wochen sind dann jedoch ausreichend, um die wichtigsten bzw. bekanntesten Orte der Philippinen zu besuchen und einen guten Eindruck vom Land zu bekommen.
- Manila
90 % aller Reisen auf die Philippnen werden in Manila beginnen, einfach weil sich hier der größte internationale Flughafen befindet. Wie ich bereits hier geschrieben habe, meiden die meisten Reisenden Manila weitgehend. Es gibt durchaus hübsche Fleckchen in dieser Riesenmetropole, mehr als 2 Tage zur Akklimatisierung würde ich hier jedoch keinesfalls verbringen.
- Visayas (Cebu, Siquijor und Bohol)
Reisende, die zum ersten Mal auf den Philippinen unterwegs sind, wird häufig empfohlen, auf den Visayas anzufangen. Diesem Ratschlag würde ich mich anschließen aus folgenden Gründen: 1) Cebu lässt sich sehr bequem, schnell und relativ günstig von Manila aus erreichen. 2) Als beliebte Touristenorte verfügen diese Inseln über eine gut ausgebaute Infrastruktur. Die meisten Informationen sind online verfügbar. 3) Hier befinden sich viele Attraktionen, die typisch für die Philippinen sind: Strände, Wasserfälle, Schnorchelspots, Berge. Diese Attraktionen sind nicht weit voneinander entfernt und sehr leicht zu erreichen.
(Wer etwas mehr Zeit hat und sich einen aktiven Vulkan ansehen will, kann einen Umweg über Legaspi machen und von dort aus einen günstigen Flug nach Cebu nehmen, statt direkt von Manila aus zu fliegen.)
Eine Reiseroute in den Visayas könnte so aussehen:
2.1 Manila – Cebu City
Der Flug von der Hauptstadt nach Cebu City dauert knapp eine Stunde. In der größten Stadt der Insel Cebu würde ich dann höchstens einen ganzen Tag verbringen, um mehr Zeit für die wirklich sehenswerten Orte auf Cebu zu haben.
2.2 Cebu City – Oslob
Der nächst gelegene Touristenmagnet von Cebu City ist Oslob, etwa 4 Stunden entfernt. Am besten fährt man mit dem Reisebus hin. Oslob ist vor allem für seine Walhaie bekannt, mit denen man schnorcheln kann. Aber auch jene, die diese Form des Tourismus nicht unterstützen möchten, sollten hier einen Abstecher machen, um die malerischen Tumalog-Wasserfälle zu besuchen.
2.3 Oslob – Moalboal
Um die atemberaubende Unterwasserwelt der Philippinen kennen zu lernen, gibt es nur wenige bessere Orte als Moalboal, etwa 2 Stunden von Oslob mit dem Bus entfernt. Hier kann man in den Korallenriffen bunte Fische und Meeresschildkröten sehen oder zu einer Canyoneering-Tour bei den Kawasan-Wasserfällen aufbrechen.
2.4 Moalboal – Siquijor
Wer ein entspannt ruhiges, aber leicht zugängliches Inselparadies sucht, sollte unbedingt die Fähre vom Süden Cebus nach Siquijor nehmen. Die Insel, die auch für ihre Heilkunst und Hexenmagie bekannt ist, hat ihren ganz eigenen Charme und bietet eine Fülle von Sehenswürdigkeiten wie Strände, Wasserfälle und Höhlen. Alternativ kann man auch einen Motorroller mieten und ungestört von Autos und LKWs durch die herrliche Landschaft düsen.
2.5 Siquijor – Bohol
Kaum eine Insel auf den Philippinen bietet so viele markante Touristenattraktionen wie Bohol. Hier befinden sich die berühmten Chocolate Hills, das Tarsier Sanctuary und der von Menschen gemachte Wald, daneben die Halbinsel Panglao mit ihrem weißen Sandstrand. Die Insel ist recht groß, so dass man hier gut 2-3 Tage verbringen kann.
- Palawan
3.1 Bohol – Puerto Princesa
Wer die schönsten Landschaften und Inseln der Philippinen sehen will, wird um einen Abstecher nach Palawan nicht herumkommen. Von Bohol aus nimmt man die Fähre nach Cebu City und von dort einen günstigen Flug nach Puerto Princesa. Dort sollte man unbedingt den Unterirdischen Fluss besuchen und eine Island Hopping-Tour in der Honda Bay buchen.
3.2 Puerto Princesa – Port Barton
Palawan ist eine große Insel – dementsprechend lange dauert es, von Puerto Princesa nach El Nido zu reisen. Der kleine Ort Port Barton bietet sich für einen Zwischenstopp an. Hier kann man ein paar entspannte Tage verbringen, die fast unberührte Natur genießen und mit dem Boot zu den wohl schönsten Korallenriffen des Landes fahren.
3.3 Port Barton – El Nido
El Nido ist wohl der beliebteste Ort Palawans, vor allem aufgrund seiner beeindruckenden Landschaft und den wohl schönsten Stränden der Philippinen. Ein Muss ist eine Island Hopping-Tour in der Bucht von El Nido mit ihren malerischen Kreidefelsen und abgelegenen Inselchen.
Es ist schwierig, pauschal zu sagen, wie viel Zeit man an den einzelnen Orten auf dieser Route verbringen sollte. Als Orientierung würde ich 10 Tage für Manila und die Visayas veranschlagen, und noch einmal 10 Tage für Palawan, da allein schon der Transport dort etwas Zeit in Anspruch nimmt und es wirklich viel zu sehen gibt. Von El Nido kann man das Flugzeug zurück nach Manila nehmen, um zurück in die Heimat zu fliegen oder zu weiteren Reisen aufzubrechen.
Route 2: 14-20 Tage
Auf meiner ersten Philippinenreise flog ich von El Nido nach Manila zurück. Wer jedoch mehr Zeit hat, kann mit Flugzeug oder Fähre nach Coron reisen. Die Insel gilt als eine der schönsten, für viele gar als die schönste der Philippinen.
- Coron – Mindoro
4.1 San Jose à Sablayan
Von Coron aus kann man in wenigen Stunden mit der Fähre nach San Jose auf Mindoro fahren, und von dort aus mit dem Bus nach Sablayan. Der Tourismus des Ortes ist noch nicht so entwickelt wie in den Visayas oder auf Palawan, dennoch findet man dort bezahlbare Unterkünfte und eine große Auswahl an Sehenswürdigkeiten und Touren. Besonders empfehlenswert ist North Pandan Island, wo man Schnorcheln und Meeresschildkröten sehen kann.
4.2 Sablayan – Puerto Galera
Mit Bus und Fähre geht es weiter in den Norden von Mindoro. Puerto Galera bietet den perfekten Mix aus weißen Sandstränden, malerischer Natur und abgeschiedenen Wasserfällen, die zum Wandern einladen.
Von dort aus kann man einen Reisebus besteigen, der einen direkt nach Manila bringt. Alternativ kann man einen Zwischenstopp beim auf einem See gelegenen Taal-Vulkan einlegen.
- Banaue und Sagada
Wenn man Zeit hat, sollte man unbedingt ein paar Tage für den Norden der Philippinen einplanen. Die gebirgige Landschaft bildet das perfekte Kontrastprogramm zu den tropischen Palmen und Regenwäldern im Flachland. In Banaue, etwa 9 Stunden mit dem Bus von Manila entfernt, ist vor allem für seine malerischen Reisterrassen bekannt. Ist man bereits dort, sollte man auch nach Sagada reisen und sich die hängenden Särge ansehen, sowie in der herrlichen Berglandschaft wandern gehen.
Und wieviel kostet der Spaß? Seht hier meine Kostenaufstellung für 20 Tage auf den Philippinen.
Was ist mit dem leiblichen Wohl? Klick hier für meinen Artikel über die Philippinische Küche – von lecker bis gewöhnungsbedürftig.
Immer noch nicht überzeugt? Hier sind 5 gute Gründe, auf die Philippinen zu reisen.