Nach vier Wochen Urlaub in Süd-Thailand und Myanmar habe ich mich fast gefreut, wieder im beschaulichen Chiang Rai anzukommen. Hier ist der Verkehr human, die Atmosphäre entspannt und die Anzahl an Farangs wie mir hält sich in Grenzen. Mein Thailändisch reicht mittlerweile aus, um Essen zu bestellen und die einheimischen Frauen schwach anzureden. Mit zweifelhaftem Erfolg… Daneben hatte ich Zeit, ein paar weitere Sehenswürdigkeiten Chiang Rais zu besuchen.
Oub Kham Museum
Normalerweile würde ich in Thailand um ein Museum, das 300 Baht (8,50 Euro) Eintritt verlangt, einen großen Bogen machen. Unverhältnismäßig teuer! Beim Oub Kham Museum ist der Preis jedoch gerechtfertigt. Bereits von außen hübsch anzusehen, beherbergt das Museum im Inneren eine Fülle an Artefakten aus dem Lanna-Königreich, von Vasen über Kleidung bis zu Schmuckstücken und Waffen. Am interessantesten sind die winzigen Buddhastatuen aus Jade. Das Museum wird von einem Nachfahren der Lanna-Könige betrieben, der die Sammlung in mühevoller Arbeit zusammengetragen hat und auch selbst Kunstwerke herstellt. Eine Führung auf Englisch ist im Preis mit inbegriffen und am Ende gibt es Tee, der früher nur den Lanna-Herrschern vorbehalten war. Eine lohnende Geschichtsstunde! Leider sind nicht in allen Räumen Fotos erlaubt, darum muss eine kleine Auswahl genügen.

Pong Phra Bat Wasserfall
Was gibt es Schöneres als einen Ausflug ins Grüne von Chiang Rai aus – auf den Motorroller steigen und an den malerischen Hügeln Nordthailands vorbeifahren. Ein lohnendes Ziel, das nur 30 Minuten vom Stadtzentrum Chiang Rais entfernt liegt, ist der Pong Phra Bat Wasserfall. Das Areal wird vom National Park Service verwaltet und der Eintritt ist frei. Über einen mäßig ausgebauten Weg (festes Schuhwerk empfiehlt sich) geht es zu den Wasserfällen, die zugegebenermaßen nur Wasserfällchen sind, zumindest in der Trockenzeit. Das Wasser war jedoch auch im Mai noch tief genug zum Schwimmen, wann man das möchte. Ein lohnendes Ziel, um sich ein wenig die Beine zu vertreten.
Khun Kon Wasserfall
Wer einen etwas größeren Wasserfall sucht, ist mit Khun Kon 45 Minuten von Chiang Rai gut beraten. Vom kostenlosen Parkplatz sind es nur fünf Minuten zum ersten Wasserfall, der sich perfekt zum Schwimmen eignet. Über einen steilen Weg geht es zum Haupt-Wasserfall, der auch in der Trockenzeit noch hübsch anzusehen ist.
Songkran in Chiang Rai
Apropos Wasser: Wer Anfang Mai in Chiang Rai ist, kommt um Sonkran, das Thailändische Neujahrsfest, nicht umher. Wer an eine halbherzige Wasserschlacht mit ein paar Spritzpistolen denkt, hat sich geirrt. Auf den Hauptstraßen bauen die Locals schon am Morgen Planschbecken auf und gießen jedem Vorbeilaufenden einen Eimer Wasser über den Kopf. Dazu kommen die Wasser-Spritzer auf der Ladefläche vorbeifahrender Pickup-Trucks. Vor allem Farangs sind ein lohnendes Ziel. Bereits nach wenigen Metern war ich klitschnass, da mich jeder mit den Worten „Welcome to Thailand!“ und einem Schwall Wasser begrüßte. Mein Einwand, dass ich schon 4 Monate in Thailand lebe, wurden lachend ignoriert. Ich habe nichts gegen ein wenig Wasser an heißen Tagen, aber warum müssen sie auch noch Eis dazugeben?! Immerhin: An manchen Stationen kann man sich mit Hochprozentigem aufwärmen.
Fazit: Packt eure Spitzpistole ein und mischt euch an Sonkran unter die Feierwütigen, lasst aber am besten alle Wertsachen, die nicht nass werden dürfen, zuhause. Auch fahren würde ich an den drei Festtagen nicht, da betrunkenes Autofahren an Sonkran üblich ist.