Doi Tung

Ein beliebtes Ausflugsziel etwa eine Stunde von Chiang Rai stellt die Bergwelt von Doi Tung dar. Der Ort ist vor allem für das Engagement der Königinmutter Srinagarindra für die einheimischen Bergstämme bekannt. Doch nicht nur über die Förderung landwirtschaftlicher Projekte und die Bekämpfung des Drogenhandels lernt ihr dort. Es warten auch wunderschöne Gartenanlagen, opulente Architektur und ein erhabenes Panorama.

Inhaltsverzeichnis

Die Anfahrt

1. Mae Faah Luang Garden

2. Doi Tung Royal Villa

3. Hall of Inspiration

4. Mae Fah Luang Arboretum

5. Wat Phra Tat Doi Tung

 

Die Anfahrt

Doi Tung liegt etwa 60 Kilometer nördlich von Chiang Rai. Die bequemste Möglichkeit stellt die Anreise mit dem Motorrad oder Auto dar. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen möchte, muss den Bus nach Mae Sai nehmen und am Highway kurz vor der Absweigung nach Doi Tung aussteigen. Dort bleibt nur das Anheuern eines Taxis oder Kleinbusses.

Was gibt es zu sehen?

Neben Aussichtspunkten am Straßenrand und einem Tempel ist Doi Tung für 4 Sehenswürdigkeiten bekannt: Mae Fah Luang Garden, Royal Villa, Hall of Inspiration und Mae Fah Luang Arboretum. Der Eintritt für diese beträgt je 90 Baht. Sparen könnt ihr, indem ihr das Special Ticket für 220 Baht kauft. Darin sind alle 4 Attraktionen enthalten.

1. Mae Faah Luang Garden

Los geht es bei diesem Botanischen Garten, der vor allem dank seiner bunten Blumenpracht und den kunstvoll angelegten Beeten sehenswert ist. Hobbybotaniker finden hier eine Vielzahl von Pflanzen, angefangen bei hohen Bäumen über Orchideen bis zu Bonsais. Für Kinder befindet sich hier ein Spielplatz, den ich leider nicht testen konnte.

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2. Doi Tung Royal Villa

Die zweite Attraktion ist diese Residenz der Königinmutter Srinagarindra. Nach gut 100m Laufen erhaltet ihr euren Audioguide, mit dem ihr die Villa erkunden könnt. Die meisten Räume sind für Besucher gesperrt. Das was ihr sehen könnt, lässt sich mit „schlicht, aber elegant“ beschreiben. Übermäßigen Prunk sucht man hier vergebens – stattdessen dürft ihr einen Blick in das Wohnzimmer und die eigene Zahnarztpraxis von Thailands Prinzessin der Herzen werfen.

Die Royal Villa öffnet ihre Pforten um 12:30 Uhr. Fotos sind im Inneren leider nicht erlaubt.

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3. Hall of Inspiration

Hinter diesem exoterisch anmutenden Namen verbirgt sich ein Museum, das das Engagement der thailändischen Königsfamilie für Doi Tung dokumentiert. Das unterirdische Museum besticht durch hochmoderne Aufmachung, viele Bilder und Videos sowie interaktive Elemente. Klar, es hat schon etwas von Propaganda, wenn die Königsfamilie über den Klee gelobt wird. Doch das ist in Thailand eben so, und die Informationen sind hübsch aufbereitet. Definitiv eine Empfehlung, auch für alle, die sich für die Geschichte des Goldenen Dreiecks an sich interessieren.

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4. Mae Fah Luang Arboretum

Die vierte Attraktion befindet sich 9 Kilometer von Doi Tung entfernt – was ein Grund für die wenigen Touristen sein mag. Es handelt sich um einen weiteren botanischen Garten, der sich jedoch eher wild-romantisch und naturbelassen präsentiert. Die Flora des Bergwaldes, etwa hohe Nadelbäume und Bananenpflanzen, kommt hier schön zur Geltung. Dazu locken Aussichtspunkte. Die Sicht ist jedoch aufgrund der Bäume im Weg nicht besonders toll.

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5. Wat Phra Tat Doi Tung

Wer vom Arboretum noch 2 Kilometer weiter fährt, kommt zu einer fünften Attraktion. Hier verirrt sich wirklich kein westlicher Tourist hin. Wat Phra Tat Doi Tung ist ein Tempel, den ihr über steile Stufen erreicht. Das Gebäude an sich haut Kenner thailändischer Gotteshäuser nicht sonderlich vom Hocker. Der nahe Aussichtspunkt hat es jedoch in sich und erlaubt ein weites Panorama über das thailändisch-burmesische Grenzland.

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Und natürlich lohnt es sich immer, an den Aussichtspunkten neben der Straße anzuhalten.

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Fazit: Doi Tung eignet sich perfekt für einen Tagesausflug. Wer nur wenig Zeit hat, beschränkt sich auf die 3 ersten Attraktionen. Wer alle 5 sehen will, sollte inklusive Anfahrt von Chiang Rai etwa 5-6 Stunden einplanen. Dann lohnt sich auch der Eintrittspreis von 220 Baht.

Doi Chang

Eine der schönsten Gegenden rund um Chiang Rai begeistert nicht nur mit einer erhabenen Berglandschaft. Hier wird auch der Spitzen-Kaffee angebaut, der in ganz Thailand bekannt ist. Endlose Plantagen, Cafés, Aussichtspunkte und ein Tempel mitten im Bergwald erwarten euch in Doi Chang – immer noch ein Geheimtipp fern der Touristenattraktionen Chiang Rais und Chiang Mais.

Inhaltsverzeichnis

Die Anreise

1. Die Unterkunft – Achiraya Mountain Resort

2. Abonzo Coffee

3. Ja Dae Coffee

4. Buddhist Park

5. Doi Chang View Point

6. Nadelwald und Kaffeplantagen

Zurück nach Chiang Rai

Karte

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Die Anreise

Doi Chang liegt etwa 1,5 Stunden von Chiang Rai entfernt und ist am besten mit dem Motorroller oder Auto zu erreichen. Vorsichtige Fahrweise ist aufgrund der Gebirgslage angebracht, aber die Straßen sind größtenteils gut in Schuss. Wer nicht selbst fahren will, muss den Bus nach Mae Suai nehmen und von dort mit einem Taxi weiterfahren.

1. Die Unterkunft – Achiraya Mountain Resort

Auch wenn es problemlos möglich ist, an einem Tag von Chiang Rai nach Doi Chang zu fahren, sich alles anzusehen und wieder heimzukehren, wollte ich eine Nacht in der Bergidylle bleiben. Es gibt viele Resorts und Guest Houses in und um Doi Chang. Als Faustregel gilt: Je näher an den Kaffeeplantagen, desto teurer. Ein guter Kompromiss ist das Achiraya Mountain Resort mit wunderschöner Aussicht, 9 km von Doi Chang entfernt.

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Blick von der Terrasse aus

Ein Zimmer mit eigenem Bad und Ventilator kostet 450 Baht (13,50 Euro) pro Nacht. Für 600 Baht (18 Euro) gibt es ein Zimmer mit Klimaanlage. Das Restaurant war zur Zeit meines Besuchs nicht in Betrieb. Wer in der Nähe essen möchte, muss 5 Minuten in das Dorf Baan Huai Krai (7) fahren. Allerdings schließen die Restaurants dort schon um 19 Uhr.

Von Huai Krai folgt ihr einfach dem Schild nach Doi Chang. Und werdet schon bald mit herrlicher Aussicht belohnt.

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2. Abonzo Coffee

In Doi Chang angekommen, wird es erst einmal Zeit für einen Kaffee. Dafür stehen eine Fülle an Cafés zur Auswahl. Meine erste Tasse habe ich bei Abonzo Coffee getrunken. Für einen Americano zahlt ihr hier 70 Baht (2 Euro). Danach könnt ihr noch den Hügel erklimmen, euch die Kaffeepflanzen von Nahem ansehen und das Panorama auf euch wirken lassen.

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3. Ja Dae Coffee

Etwas weiter nördlich lockt dieses Café mit toller Aussicht. Der Preis für eine Tasse Kaffee ist mit 50 Baht (1,50 Euro) echt günstig. Daneben kann ich zum Frühstück die Reissuppe mit Hühnchen und Ingwer empfehlen.

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Aussicht am Morgen

4. Buddhist Park

Dieser buddhistische Skulpturenpark ist über eine Nebenstraße nach dem Doi Chang Hill Resort zu erreichen. Ein englisches Hinweisschild gibt es nicht, darum einfach dem Schild mit dem Bild einer Buddhastatue folgen. Zum Park geht es über Bambusstege und Brücken. Ein wirklich friedvoller Ort inmitten eines schattigen Bambushains.

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5. Doi Chang View Point

Folgt ihr der Straße zum Buddhist Park, kommt ihr zu einem wunderschönen Park mit bunten Blumen, dichten Nadelbäumen und grandioser Aussicht über die Hügel Doi Changs.

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6. Nadelwald und Kaffeplantagen

Es lohnt sich, noch etwas weiter nach Norden zu fahren. Hier wird das Klima deutlich kühler und die Vegetation ändert sich. Der Kontrast aus Nadelbäumen und Hügeln mit endlosen Kaffeeplantagen ist äußerst hübsch anzusehen.

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Falls ihr, wie ich, von Baan Huai Krai nach Doi Chang gefahren seid, solltet ihr unbedingt die südliche Straße vorbei an Abonzo Coffee zurück nehmen. Der Weg strotzt nur so vor erhabenen Ausblicken. Zeit, ein letztes Mal das Panorama zu genießen, bevor es zurück nach Mae Suai und dann nach Chiang Rai geht.

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Mein Leben in Chiang Rai (Teil 8)

Meine Zeit in Chiang Rai neigt sich vorerst dem Ende zu. Bevor es zurück nach Deutschland geht, wo ich von ähnlich heißen Temperaturen wie im tropischen Thailand begrüßt werde (Hallo Hitzewelle 2019!), wollte ich noch drei weitere Orte vorstellen, die man von Chiang Rai aus unbedingt besuchen sollte:

Inhalt

1. Chiang Saen

2. Phayao

3. Tam Blaa

1. Chiang Saen

Diese Kleinstadt befindet sich nordöstlich von Chiang Rai und ist vor allem für das „Golden Triangle“ bekannt – der Ort, an dem sich Thailand, Laos und Myanmar eine Grenze teilen. Aber der Reihe nach…

Anreise und Unterkunft

Ihr erreicht Chiang Saen am bequemsten mit dem Bus. Die Fahrt dauert vom Chiang Rai Bus Terminal 1 etwa eine Stunde und kostet 40 Baht (1 Euro). Chiang Saen ist immer noch ein Geheimtipp, darum gibt es auch keine günstigen Hostels, die man online buchen könnte. Eine Empfehlung, die ich gelesen hatte, drehte sich um das Tararin Guesthouse im Zentrum Chiang Saens. Ich habe die Zimmer nicht gesehen, allerdings erschienen mir 600 Baht (17 Euro) pro Nacht doch etwas teuer. Auf der anderen Straßenseite wartet eine günstige Alternative. Das Guest House, das nicht einmal auf der Karte verzeichnet ist, bietet Zimmer für 200 Baht (6 Euro) pro Nacht an. Die Zimmer mit Bad sind okay, jedoch kamen viele Insekten unter der Tür durch. Klimaanlage gibt es nicht, nur einen Ventilator. Für ein, zwei Tage jedoch in Ordnung.

Sehenswürdigkeiten

Ich kam erst am späten Nachmittag an. Darum entschied ich mich, zuerst den Tempel Wat Phra That Chedi Luang in Gehreichweite des Guesthouse zu besuchen. Dabei handelt es sich um einen historischen Stupa im Schatten hoher Bäume. Auch ein jüngerer Tempel säumt das Areal.

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Überhaupt war ich überrascht, wie viele alte Tempel den Westteil von Chiang Saen säumen. Anders als etwa bei den Ruinen von Ayutthaya, waren jedoch außer mir kaum Besucher anwesend.

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Am nächsten Tag lieh ich mir für 100 Baht (2,70 Euro) ein Fahrrad aus, um zur Hauptattraktion von Chiang Saen zu fahren: Dem 10 Kilometer entfernten Golden Triangle. Wie schon gesagt, handelt es sich um den Ort, an dem drei Länder aufeinander treffen. Am Westufer des Mekong liegt Thailand. Östlich beginnt Laos, und Myanmar erstreckt sich nördlich des Nebenflusses Mae Nam Ruak.

Ich hatte im Vorfeld mit einigen Reisenden gesprochen, die das Golden Triangle etwas ernüchternd fanden. Natürlich, eine Top-Attraktion solltet ihr nicht erwarten. Ganz nett ist das Golden Triangle aber trotzdem. Neben dem ikonischen Tor mit dem Schriftzug befindet sich dort eine große goldene Buddhastatue und eine Skulptur, deren Bedeutung sich mir nicht erschlossen hat.

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Wer den Aufstieg nicht scheut, genießt oberhalb des Tempels Wat Phra That Phu Khao die Aussicht auf das Golden Triangle. Außerdem könnt ihr euch hier eine 700 Jahre alte Buddhastatue ansehen.

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3 Kilometer weiter liegt mein persönliches Highlight in Chiang Saen: die Hall of Opium. Dieses Museum dokumentiert die Geschichte des Opium-Anbaus im Norden Thailands – einst die wichtigste Einnahmequelle für die dort lebenden Bergvölker. Von einem Museum zu sprechen, trifft es eigentlich nicht ganz. Ich würde es als multimediale Zeitreise beschreiben, mit liebevoll gestalteten Schauplätzen, Filmen und audiovisuellen Effekten. 2 Stunden sollte man für den Besuch einplanen, der 200 Baht (6 Euro) kostet.

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2. Phayao

Eine Stunde südlich von Chiang Rai liegt das kleine Städtchen Phayao. Hauptattraktion ist der künstliche See – einer der größten in Nord-Thailand. Das malerische Seeufer ist perfekt zum Spazieren und Fahrradfahren. Die Einheimischen kommen gerne zum Angeln hierher.

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Empfehlen kann ich den Tempel Wat Shi Khom Kham mit seiner goldenen Buddhastatue. Highlight des Tempels ist jedoch der angrenzende Skulpturenpark. Die bizarren Skulpturen stellen Dämonen und Szenen aus den buddhistischen Höllen dar.

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Was natürlich der Dinosaurier hier macht, weiß ich leider nicht.

Weniger gruselig geht es in der Nithat Culture Hall zu, einem Museum, das über die Geografie des Sees informiert und Kunstwerke aus der Geschichte der Region ausstellt. Der Eintritt beträgt 50 Baht (1,30 Euro).

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3. Tam Blaa

Diese Höhlen mit Tempel eigenen sich perfekt für einen Tagesausflug von Chiang Rai. Wer nicht mit dem Roller anreisen will, kann für 40 Baht (1 Euro) den Bus nach Mae Sai im Norden nehmen. Einfach dem Fahrer sagen, dass ihr zur Tam Blaa Höhle wollt. Notfalls das Wort „monkey“ sagen, dann wissen alle Bescheid. Von der Hauptstraße sind es noch zwei Kilometer Fußweg.

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Der Haupttempel von Wat Tam Blaa

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Lasst euch nicht von diesem animatronischen Skellett erschrecken.
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…oder den Figuren hinter dem Tempel, die für 10 Baht zum Leben erwachen.

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Die erste Höhle liegt rechterhand des Haupttempels. Wer Sie erkunden möchte, braucht eine Taschenlampe, da im Inneren überhaupt kein Licht brennt.

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Eine weitere Höhle erreicht ihr linkerhand über steinerne Stufen. Diese halboffene Höhle beeindruckt mit ihrer Größe und beherbergt einen kleinen buddhistischen Schrein. Kauft ruhig beim Mitarbeiter ein paar Räucherstäbchen für 20 Baht (50 Cent) und zündet sie in der Höhle an. Der Eintritt ist schließlich kostenlos und so entschädigt ihr den Mann dafür, dass er den ganzen Tag dort sitzen muss – immer mit der Gefahr, von Affen gebissen zu werden (nach eigenen Aussagen bereits passiert!)

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Diese Affen bevölkern den Bereich um die Höhlen. Sie kümmern sich meistens nicht um Besucher, es sei denn, man kauft sich Futter vor dem Höhleneingang. Die Affen wirken nicht aggressiv und sogar ganz süß, zu nahe kommen würde ich ihnen aber nicht wollen (Die Aussage des Mitarbeiters hat mir schon gereicht). Am Eingang liegen Bambusstöcke aus. Ob diese als Kletterhilfe oder zur Abwehr der Affen dienen sollen, habe ich leider nicht herausgefunden.

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Bevor es zurück zur Hauptstraße geht, könnt ihr noch einen Abstecher zum Tempel Wat Tham Sao Hin Payanak machen. Von innen macht der Tempel nicht viel her, aber er bietet ganze nette Aussichten auf die Hügel hinter Wat Tam Blaa.

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Mein Leben in Chiang Rai (Teil 7)

Nach vier Wochen Urlaub in Süd-Thailand und Myanmar habe ich mich fast gefreut, wieder im beschaulichen Chiang Rai anzukommen. Hier ist der Verkehr human, die Atmosphäre entspannt und die Anzahl an Farangs wie mir hält sich in Grenzen. Mein Thailändisch reicht mittlerweile aus, um Essen zu bestellen und die einheimischen Frauen schwach anzureden. Mit zweifelhaftem Erfolg… Daneben hatte ich Zeit, ein paar weitere Sehenswürdigkeiten Chiang Rais zu besuchen.

Oub Kham Museum

Normalerweile würde ich in Thailand um ein Museum, das 300 Baht (8,50 Euro) Eintritt verlangt, einen großen Bogen machen. Unverhältnismäßig teuer! Beim Oub Kham Museum ist der Preis jedoch gerechtfertigt. Bereits von außen hübsch anzusehen, beherbergt das Museum im Inneren eine Fülle an Artefakten aus dem Lanna-Königreich, von Vasen über Kleidung bis zu Schmuckstücken und Waffen. Am interessantesten sind die winzigen Buddhastatuen aus Jade. Das Museum wird von einem Nachfahren der Lanna-Könige betrieben, der die Sammlung in mühevoller Arbeit zusammengetragen hat und auch selbst Kunstwerke herstellt. Eine Führung auf Englisch ist im Preis mit inbegriffen und am Ende gibt es Tee, der früher nur den Lanna-Herrschern vorbehalten war. Eine lohnende Geschichtsstunde! Leider sind nicht in allen Räumen Fotos erlaubt, darum muss eine kleine Auswahl genügen.

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Das Schlafzimmer im Lanna-Stil, bis vor ein paar Jahren noch in Benutzung!

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Pong Phra Bat Wasserfall

Was gibt es Schöneres als einen Ausflug ins Grüne von Chiang Rai aus – auf den Motorroller steigen und an den malerischen Hügeln Nordthailands vorbeifahren. Ein lohnendes Ziel, das nur 30 Minuten vom Stadtzentrum Chiang Rais entfernt liegt, ist der Pong Phra Bat Wasserfall. Das Areal wird vom National Park Service verwaltet und der Eintritt ist frei. Über einen mäßig ausgebauten Weg (festes Schuhwerk empfiehlt sich) geht es zu den Wasserfällen, die zugegebenermaßen nur Wasserfällchen sind, zumindest in der Trockenzeit. Das Wasser war jedoch auch im Mai noch tief genug zum Schwimmen, wann man das möchte. Ein lohnendes Ziel, um sich ein wenig die Beine zu vertreten.

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Khun Kon Wasserfall

Wer einen etwas größeren Wasserfall sucht, ist mit Khun Kon 45 Minuten von Chiang Rai gut beraten. Vom kostenlosen Parkplatz sind es nur fünf Minuten zum ersten Wasserfall, der sich perfekt zum Schwimmen eignet. Über einen steilen Weg geht es zum Haupt-Wasserfall, der auch in der Trockenzeit noch hübsch anzusehen ist.

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Songkran in Chiang Rai

Apropos Wasser: Wer Anfang Mai in Chiang Rai ist, kommt um Sonkran, das Thailändische Neujahrsfest, nicht umher. Wer an eine halbherzige Wasserschlacht mit ein paar Spritzpistolen denkt, hat sich geirrt. Auf den Hauptstraßen bauen die Locals schon am Morgen Planschbecken auf und gießen jedem Vorbeilaufenden einen Eimer Wasser über den Kopf. Dazu kommen die Wasser-Spritzer auf der Ladefläche vorbeifahrender Pickup-Trucks. Vor allem Farangs sind ein lohnendes Ziel. Bereits nach wenigen Metern war ich klitschnass, da mich jeder mit den Worten „Welcome to Thailand!“ und einem Schwall Wasser begrüßte. Mein Einwand, dass ich schon 4 Monate in Thailand lebe, wurden lachend ignoriert. Ich habe nichts gegen ein wenig Wasser an heißen Tagen, aber warum müssen sie auch noch Eis dazugeben?! Immerhin: An manchen Stationen kann man sich mit Hochprozentigem aufwärmen.

Fazit: Packt eure Spitzpistole ein und mischt euch an Sonkran unter die Feierwütigen, lasst aber am besten alle Wertsachen, die nicht nass werden dürfen, zuhause. Auch fahren würde ich an den drei Festtagen nicht, da betrunkenes Autofahren an Sonkran üblich ist.

 

Mein Leben in Chiang Rai (Teil 6)

Der Alte Flughafen von Chiang Rai

Ihr kennt vielleicht den neuen Flughafen von Chiang Rai, der sich nur wenige Kilometer nördlich der Innenstadt befindet. Was viele nicht wissen: daneben gibt es noch einen alten Flughafen, der stillgelegt wurde. Ich habe online nicht viele Bilder gefunden und war neugierig. Viel sollte man jedoch nicht erwarten. Es handelt sich weitestgehend um eine lange Start- und Landebahn mit 0,0 % Schatten, was das Laufen zur Tortur macht. Daneben kann man den Golfspielern beim Bälle-Schlagen zusehen. Das einzige Gebäude, das vom Flugplatz übrig ist, ist der Kontrollturm. Davor steht ein kleines Flugzeug, dessen Cockpit witzigerweise durch ein ausgedrucktes Bild ersetzt wurde (Wenn ihr euch auskennt, schreibt mir doch mal in die Kommentare, ob es das richtige Cockpit ist).

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Geht ihr den Flugplatz bis zum Ende, seht ihr vielleicht eine Pagode auf dem Hügel dahinter aufragen. Diese gehört zu einem kleinen Tempel, der ganz nett anzusehen ist. Ein Besuch lohnt sich wohl umso mehr, wenn die Buddha-Statue fertig gestellt ist.

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Phu Chi Fah

„Kann man von hier mit dem Paraglider nach Laos fliegen, um sich die Visa-Gebühr zu sparen?“ Denke ich mir, als ich vom Berg Phu Chi Fah ins leotische Tal blicke. Der Ausflug zum Phu Chi Fah war so eindrucksvoll (und unnötig kompliziert), dass ich darüber einen eigenen Beitrag geschrieben habe. Viel Spaß!

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Rai Mae Fah Luang

Kommen wir zu einem meiner Meinung nach absoluten Highlight Chiang Rais, das mehr Aufmerksamkeit verdient. Der Landschaftspark Rai Mae Fah Luang liegt knapp 4 Kilometer südlich des Clock Tower. Bereits der Eingangsbereich empfängt euch mit einer üppigen Vegetation, und im Inneren wird es noch besser. Der Eintritt kostet 200 Baht (5,50 Euro), was für Chiang Rai nicht günstig ist, aber es lohnt sich. Der Landschaftspark ist um einen malerischen See herum angelegt, auf derm eine kleine Insel liegt. Das Ufer ist gesäumt von knorrigen Bäumen, bunten Blumenbeeten und schattigen Teak-Holz-Hainen. Allgemein steht Rai Mae Fah Luang im Zeichen der edlen Holzsorte. Eine ganze Ausstellungshalle ist Kunstwerken aus Teak-Holz gewidmet. Das Highlight ist jedoch die buddhistische Halle, die zu Ehren des thailändischen Königs erbaut wurde. Ausmaße und Bauweise sind absolut faszinierend. Leider sind im Inneren keine Fotos erlaubt.

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Ich möchte mich bei allen bedanken, die meine Reihe bis jetzt verfolgt haben. Ein Monat in Chiang Rai geht zuende und ich muss Thailand in ein paar Wochen (vorerst) verlassen. Davor will ich nach Ko Phangan und danach steht eine längere Reise nach Myanmar an, wie lange weiß ich noch nicht. Wenn sich nichts ändert, werde ich danach aber nach Chiang Rai zurückkehren und immer mal wieder posten, wenn ich etwas Interessantes entdeckt habe.

Mein Leben in Chiang Rai (Teil 5)

Das Ballonfestival ist zuende und ich habe wieder etwas mehr Arbeit. Darum habe ich in den letzten Tagen nur ein paar kurze Ausflüge gemacht. Ich hatte ohnehin einen Roller gemietet, um zum Singha-Park zu fahren, da konnte ich gleich zu einer weiteren beliebten Sehenswürdigkeit fahren:

Wat Huay Pla Kang

Jede Stadt in Thailand, die etwas auf sich hält, braucht eine große Buddhastatue. In Chiang Rai befindet sich diese im Tempelkomplex Wat Huay Pla Kang. Genauer gesagt handelt es sich jedoch um eine Statue der Götting Guan Yin, die aufmerksamen Lesern bestimmt aus dem Artikel über Da Nang bekannt vorkommt. Wat Huay Pla Kang liegt etwa 10 Roller-Minuten von der Stadt entfernt und ist an Wochenenden gut besucht.

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Bevor es zur Statue geht, könnt ihr eine 9 Stockwerke hohe Pagode mit hölzernen Buddhastatuen im Inneren besichtigen. Einrichtung und Aussicht sind jedoch nicht unbedingt spektakulär.

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Danach folgt ein Tempel, der an Chiang Rais berühmten Weißen Tempel erinnert, bevor es einige schweißtreibende Treppenstufen zur Statue hochgeht:

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Ihr könnt auch mit dem Aufzug zum Kopf der Statue hochfahren, was 40 Baht (1,13 Euro) kostet. Oben wartet eine Überraschung: Ein komplett weißer, mit Stuckarbeiten und Kronleuchtern verzierter Innenraum. Zuckersüß, kitschig, und für den Preis durchaus sehenswert. Außerdem ist die Aussicht von dort oben gar nicht mal schlecht.

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Chiang Rai Hot Springs

Vom Tempel ist es nicht weit bis zu den heißen Quellen von Chiang Rai. Nach dem Counterpart in der Nähe des Städtchens Pai hatte ich mir aber mehr versprochen. Im Grunde handelt es sich um ein Resort mit Bungalows, die 40 bzw. 20 Grad warmen Becken sind nicht besonders groß, dafür aber kostenlos. Folgt einfach dem Schwefelgeruch. Viel Zeit wollte ich hier aber, auch wegen den vielen Besuchern, nicht verbringen.

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Chiang Rai Beach

Ja, Chiang Rai hat einen Strand. Aber bevor ihr jetzt euphorisch eure Badehose einpackt – natürlich keinen echten Strand. Das nächste Meer ist 1000 Kilometer entfernt. Chiang Rai Beach bezeichnet eben einfach einen Abschnitt am Kok-Fluss. Hierher kommen vor allem junge Leute mit ihren Pickup-Trucks, um die Musik richtig aufzudrehen.

Am Anfang war ich etwas enttäuscht, da das Flussufer doch sehr nach Baustelle aussieht. Haltet ihr euch aber nach links, wird es ruhiger und die Szenerie schöner. Die bewachsenen Steilwände und die Hügel in der Ferne sind nett anzusehen, auch wenn das Flussufer idyllischer sein könnte. Insgesamt ein ganz netter Ort zum Entspannen, aber sicher kein Muss.

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Am Sonntag erwachte meine sonst so verschlafene Straße, die Sankongnoi Road, plötzlich zum Leben. Ein beachtlicher Markt wurde aufgebaut, trotz des überraschenden Regenschauers. Hier gibt es alles, was man braucht und auch nicht braucht: Kleider, Handyhüllen, Schmuckstücke, Spielzeug, Gewürze, Kebab, Fleischspieße, Popcorn (viel zu süß) und und und. „Unser“ Markt ist weit größer als der Night Market beim Busbahnhof, dauert jedoch nicht so lange. Um 23:00 Uhr packten die letzten Verkäufer ihre Stände zusammen.

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Mein Leben in Chiang Rai (Teil 4)

Nach dem erfolgreichen Einzug in mein Apartment freute ich mich auf ein jährlich stattfindendes Großereignis: das Chiang Rai Balloon Festival. Das Fest, bei der Heißluftballons aus aller Welt in den strahlenden thailändischen Himmel abheben, fand 2019 vom 13. bis zum 17. Februar statt. Austragungsort ist der Singha Park, eine weitläufige Grünfläche 10 Kilometer südlich von Chiang Rai. Auch ohne Veranstaltung lohnt sich ein Abstecher zum Singha Park, so natürlich noch viel mehr.

Ich machte mich früh auf den Weg, da nirgendwo stand, wann die Ballons starten sollten. Es stellte sich aber heraus, dass ich viel zu bald da war. So nutzte ich die Zeit, um den Rest des Parks zu erkunden. Beim Herumlaufen gibt es kaum Schatten, dafür entschädigt aber die Landschaft: Bunte Blumenwiesen, Seen und duftende Teefelder, im Hintergrund bewaldete Hügel – kaum zu glauben, dass man sich hier nur 10 Kilometer von Chiang Rai entfernt befindet.

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Über Umwege und Nachfragen gelangte ich schließlich zu Fuß zum Eingang des Festbereichs. Und musste mich in die Schlange einreihen. Es gibt schon komische Momente in Thailand: Zum Beispiel wenn man als Farang inmitten von Schulklassen auf den Einlass wartet und dann einfach durchgewunken wird. Ohne zu bezahlen, erhielt ich ein blaues „Special“-Armband. Der reguläre Eintritt hätte 100 Baht (2,80 Euro) gekostet. Wahrscheinlich hat man mich für den Englischlehrer gehalten…

Im Inneren herrschte schon reger Festbetrieb und die ersten Ballons machten sich zum Starten bereit. Bis sich dann mal alle in der Luft befanden, sollte es aber noch 2 Stunden dauern. Erst um 17:00 Uhr ging die Ballonfahrt richtig los. Neben vielen Essens- und Verkaufsständen war auch eine Bühne aufgebaut, auf der später ein Konzert stattfinden sollte. Die Vielfalt an Heißluftballons kann sich sehen lassen, auf jeden Fall hatte ich noch nie so viele auf einem Haufen gesehen. Teams aus aller Welt hatten ihre Heißluft-Gefährte mitgebracht, die wirklich kreativ gestaltet waren.

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Ansonsten bin ich auf zwei weitere interessante Tempel gestoßen. Der erste befindet sich unweit des Clock Tower und trägt den Namen Wat Klang Wiang. Er schmeichelt dem Auge mit seiner gold verzierten Fassade, der geschmückten Buddhastatue und dem weißen Stupa (laut einer Arte-Dokumentation heißt es DER Stupa, und nicht DIE Stupa).

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Dann wäre da noch Wat Chapuon, ein kleiner Tempel direkt bei mir vor der Haustür. Hier hat mir besonders das reich verzierte Eingangstor gefallen, genau so wie die mit Edelsteinen besetzte Kranichstatue. Betreten konnte ich den Tempel bei meinem Besuch (Freitag Nachmittag) leider nicht.

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Sonstige Ereignisse: Glücklicherweise habe ich nur 5 Minuten von meiner Wohnung ein günstiges Fitnessstudio gefunden. Das Chiang Rai Combo 4 Fitness Gym ist ein Boxing/Yoga/Bodybuilding-Studio, nicht besonders groß, aber günstig (50 Baht = 1,40 Euo pro Besuch) und mit den wichtigsten Geräten ausgestattet. Der einzig wirkliche Kritikpunkt ist, dass die Kurzhanteln bei 25kg aufhören – zu verschmerzen. Wenn ihr einmal so einen Astralkörper haben wollt wie ich, solltet ihr da hingehen. Oder ihr schaut euch beim nahe gelegenen Pro Gym @ San Kok Chang die wahren Massemonster an!

Ansonsten gibt es nur noch zu berichten, dass ich einen Lehrer gefunden habe, der mir Thailändisch beibringen, oder es zumindest versuchen kann. Der Stundenlohn scheint 170 Baht (4,80 Euro) zu betragen. Darunter habe ich niemanden gefunden und das wäre wohl sogar im günstigen Chiang Rai Ausbeutung. 200 Baht scheint der Standard zu sein, ein Angebot für 350 Baht fand ich aber viel zu teuer. Ich hoffe, ich kann möglichst bald von positiven Ergebnissen berichten!

Phu Chi Fa

Zwei Stunden von Chiang Rai entfernt liegt einer der schönsten, vielleicht der schönste Ort im thailändisch-laotischen Grenzgebiet. 1.628 Meter hoch ist der Berg Phu Chi Fa, der immer noch zu den Geheimtipps in Nordthailand gehört. „Geheimtipp“ in Anführungszeichen, denn bei Thailändern ist der Ort sehr beliebt. Dazu gesellen sich ein paar Farangs wie ich, die den wohl beeindruckendsten Sonnenaufgang Thailands erleben wollen.

— Für eine Kurzzusammenfassung der wichtigsten Tipps scrollt ganz runter! —

Die Anfahrt

Alleine dieser Punkt rechtfertigt einen eigenen Beitrag, denn im Internet kursieren viele Falsch- oder Teilinformationen darüber, wie man denn zum Phu Chi Fa kommt.

Eine günstige, aber vielleicht etwas anstrengende Möglichkeit ist es, sich für 200-300 Baht (5,50 – 8 Euro) einen Roller auszuleihen und die 90 Kilometer lange Strecke selbst zu fahren. Oft habe ich Bedenken gelesen, die Strecke wäre zu steil für einen 120ccm-Roller. Völliger Blödsinn. Die Straßen sind in Ordnung und der Verkehr hält sich in Grenzen. Außerdem kann man so an jedem View Point anhalten, der einem gefällt. Nur auf das Sitzfleisch geht die 2-stündige Fahrt natürlich.

Die zweite Möglichkeit ist der Bus von Chiang Rai. In diesen Genuss bin ich nicht gekommen, darum kopiere ich die Informationen schamlos aus WikiTravel: Während der Hauptsaison (wichtig!) könnt ihr zum Chiang Rai Bus Terminal 1 (den beim Nachtmarkt) gehen. Um 13:00 fährt von hier ein Bus nach Phu Chi Fa. Am nächsten Morgen um 08:00 Uhr fährt er wieder zurück. 300 Baht (8 Euro) kosten Fahrt und Rückfahrt. So, wie lange geht nun die Hauptsaison? Diese Frage kann ich nicht genau beantworten. Ich weiß nur, ich war letzte Woche (18. – 24.02.2019) beim Busbahnhof und habe den Bus gesehen. Gestern, am 25.02. war kein Direkt-Bus mehr verfügbar – die Hauptsaison war also just beendet. Demnach musste ich auf die dritte Möglichkeit zurückgreifen, die eher semi-optimal ist:

Die dritte Möglichkeit ist ein Bus von Chiang Rai nach Thoeng (alleine die Aussprache des kleinen Ortes ist eine Herausforderung, ungefähr so: „Tüeng“), der nur 35 Baht (1 Euro) kostet. Das ist der einfache Teil. In Thoeng müsst ihr dann auf einen blauen oder roten Songthaew (Minibus) umsteigen, der die restlichen 50 Kilometer nach Phu Chi Fah fährt. Der Preis richtet sich nach der Anzahl der Personen, die mitfahren. „Main Season many people!“ schwärmt mir Ruy, mein freundlicher Songthaew-Fahrer, vor. Aber natürlich bin ich an diesem Tag der einzige Farang, der dort hinwill. Dazu muss man auch sagen, dass ich zu spät von Chiang Rai losgefahren bin und erst um 16:00 Uhr in Thoeng war. Das Gute: Ich musste mir den Minibus mit niemandem teilen. Das Schlechte: Der Fahrer wollte 1300 Baht (36 Euro!) für Hin- und Rückfahrt. Eine solche Summe muss ich erst einmal mental verarbeiten. Ich wäge meine Möglichkeiten ab: Ich könnte wohl in Thoeng übernachten und am nächsten Tag noch einmal mein Glück mit den Songthaews versuchen. Aber Thoeng ist kein Touristenort. Ich habe keine Ahnung, ob es Hotels gibt und wieviel diese kosten. Und ich weiß auch nicht, ob ich mir am nächsten Tag den Minibus mit mehr Leuten teilen kann. Noch dazu würde ich so einen ganzen Tag verlieren.

Schließlich beisse ich in den sauren Apfel und steige ein, mit dem schwachen Trost, dass ich einen Busfahrer damit sehr glücklich mache. Und es hat auch etwas Stilvolles, alleine in einem Bus für 10 Personen zu sitzen. Auf dem Beifahrersitz natürlich. Ruy fragt sofort, ob ich schon etwas gegessen habe und ich verneine. Ein hungriger Farang, das geht natürlich nicht! Er fragt mich nach meinen kulinarischen Wünschen und ich erwidere das erste, was mir einfällt: Pat Thay. Unverzüglich fahren wir zu einem kleinen Restaurant. 40 Baht kostet dort das leckere Nudelgericht, plus 40 Baht für das Abendessen meines Fahrers, das er sich ohne große Gewissensbisse auf meine Rechnung einpacken lässt. Eine Selbstverständlichkeit, und was sind außerdem 1,20 Euro im Vergleich zu 36!

Auf dem Weg zum Berg holen wir noch ein paar Schulkinder von der nahen High School ab. Ich hatte mich schon gefragt, wovon Ruy lebt, wenn er einmal keine Touristen mitnehmen kann. Es kommt zu einer surrealen Szene, die wohl nur in einem Kaff in Nord-Thailand stattfinden kann. Sobald Ruy einparkt, ruft er eine Schar von Schülern herbei, die ihr Englisch an mir ausprobieren sollen. Bloß keine Schüchternheit, der Farang tut nichts! Unter großem Kichern halte ich mit den Teenagern kleine Dialoge ab: „How are you?“, „Where are you from?“, „Your English is very good“, ein paar Worte der Ermutigung. Laut Ruys Aussagen bin ich der erste Weiße, den die Kinder in echt gesehen haben. Ich hoffe, ich habe meine Art würdig vertreten.

Wir machen uns auf dem Weg zum Phu Chi Fa, und bereits am Fuß der Berge ist die Landschaft überwältigend schön. Ich protze mit meinen wenigen Thai-Kenntnissen und Ruy ist vollauf begeistert. Von den neuen Wörtern, die er mir auf der Fahrt beibringt, merke ich mir ein paar. Wir reden über das Wetter, deutsche Autos (Ruy lobt BMW und Mercedes in den höchsten Tönen, aber „Peeng maak – very expensive!“), deutsche und thailändische Frauen, Familie, Essen, die üblichen Themen eben. Die Gegend wird von den Hmong bewohnt, einem chinesisch-thailändischen Bergvolk, wie Ruy nicht müde wird zu betonen. Nach etwa einer Stunde kommen wir im Phu Chi Fah Nationalpark an.

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Von Chiang Rai nach Phu Chi Fa über Thoeng

Die Unterkunft

Auf der Fahrt musste ich, und müsst ihr die nächste Entscheidung treffen. Wo wollt ihr in Phu Chi Fa übernachten, um am nächsten Morgen den Sonnenaufgang anzuschauen? Hier gibt es im Grunde zwei Möglichkeiten: Resort oder Camping.

Resorts in Phu Chi Fah, so viel kann ich verraten, sind in der Hauptsaison richtig teuer. Die Preise fangen bei 400 Baht (11 Euro) an, aber auch 1000 Baht (27 Euro) sind schon einmal drin. In der Nebensaison könnt ihr, laut Ruys Angaben, ein Zimmer für 300 Baht (8 Euro) bekommen.

Ich wollte das Camping in Thailand ausprobieren. Direkt bei der Nationalpark-Verwaltung konnte ich mir ein kleines Zelt für 200 Baht (5,50 Euro) ausleihen, plus 50 Baht (1,40 Euro) für eine Decke. Ich bin der einzige Besucher auf dem Gelände. Ich nutze das letzte bisschen Tageslicht und sammle Holz. Bald schon habe ich ein passables Lagerfeuer am Brennen. Das Feuer, die weiten Hügel unter mir, der Sternenhimmel über mir – ich fühle mich schon teilweise für den hohen Fahrpreis entschädigt. Um 21:00 Uhr gehe ich schlafen, oder versuche es zumindest. Das Zelt ist nicht für Euroäer gebaut, auch wenn ich mich diagonal hineinlege, stoßen meine Füße an. Noch dazu veranstaltet der Hund des Parkwächters, mein einziger Gefährte in dieser Nacht, alle paar Minuten ein lautes Bellen vor meinem Zelt. Von etwas weiter entfernt höre ich die anderen Hunde antworten. So geht das die ganze Nacht, mehr als 3 Stunden Schlaf bekomme ich nicht. Dafür ist es nicht so kalt, wie ich befürchtet hatte, sogar ziemlich angenehm.

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Die Aussicht vom Zeltplatz

Der Aussichtspunkt auf dem Phu Chi Fa

Um 04:30 Uhr klingelt mein Wecker. Halb benommen taumele ich aus dem Zelt und mache mich auf den Weg zum Gipfel des Phu Chi Fa. Der Aufstieg ist nur 2,5 Kilometer lang, aber diese Kilometer haben es in sich. Es geht unverschämt steil nach oben, sodass ich trotz der kühlen Nachtluft schnell durchgeschwitzt bin. Die drei Hunde von gestern Nacht folgen mir schwanzwedelnd. Ab und zu fährt ein Auto an mir vorbei in Richtung Gipfel. Ich muss schon einen seltsamen Anblick abgegeben haben: Ein einsamer Farang, der sich im Dunklen mit drei Hunden im Schlepptau die Gebirgsstraße hochquält. Dafür funktioniert Google Maps auch hier im tiefsten Grenzgebiet noch erstaunlich gut (bitte nachmachen, Deutschland!) Nach ungefährt einer Stunde bin ich beim Base Camp des Phu Chi Fah angekommen, wo sich die Resortgäste bereit für den Aufstieg machen. In weiteren 10 Minuten bin ich auf dem Gipfel. Und merke: Ich bin viel zu früh da. Wenn ihr den Sonnenaufgang (zumindest im Februar) bewundern wollt, reicht es, wenn ihr um 06:00 Uhr am Gipfel seid. Dann füllt sich der Berg auch langsam mit Besuchern, die einen guten Spot erhaschen wollen.

Nach langem Warten ist es dann soweit. Über den Hügeln in Laos geht zaghaft die Sonne auf. Aus dem Nebel schälen sich dicht bewachsene Berge, die Sichtweite ist beeindruckend. Unten im Tal lässt sich ein kleines Dorf ausmachen. Sonnenaufgänge sind immer schön, aber der Anblick auf dem Phu Chi Fa ist wirklich ganz großes Kino. Da lohnt sich auch das frühe Aufstehen und der anstrengende Aufstieg.

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Eine etwas befremdliche Szenerie bietet sich dann, wenn der Morgen schon etwas fortgeschritten ist. Dann schleppen Hmong-Frauen ihre festlich gekleideten Kinder den Berg hoch und die Kleinen tanzen für die Touristen. Ein paar Besuchern schien es zu gefallen, aber mir war das richtig unangenehm. Andererseits gibt es für die Bergvölker außer dem Tourismus nur wenig Einnahmequellen.

Zurück am Fuße des Berges wurde es Zeit für einen Kaffee für 20 Baht, bevor es zurück nach Chiang Rai ging. Für mich hat sich der Ausflug nach Phu Chi Fa auf jeden Fall gelohnt und ich fasse die wichtigsten Tipps noch einmal zusammen:

Tipps für eure Reise nach Phu Chi Fa:

  • Mietet euch einen Roller, wenn ihr kein Problem damit habt, 2 Stunden zu fahren.
  • In der Nebensaison fährt kein Bus von Chiang Rai. Nehmt den ersten Bus nach Thoeng und wartet auf Mitreisende, damit ihr keine 1300 Baht zahlen müsst.
  • Camping in Phu Chi Fa ist billiger als ein Hotel, es gibt jedoch nur eine Decke als Unterlage.
  • Versucht, spätestens um 06:00 Uhr am Gipfel zu sein.
  • Nehmt euch eine Jacke mit, dort oben geht ein starker Wind.

Mehr Erlebnise und Ausflugstipps in und um Chiang Rai findet ihr in meiner Reihe „Mein Leben in Chiang Rai„.

 

Mein Leben in Chiang Rai (Teil 3)

Nun bin ich fast eine Woche in Chiang Mai, habe mittlerweile eine Wohnung gefunden und verbringe die letzten Tage im Hostel. Gleichzeitig habe ich mir zwei weitere Sehenswürdigkeiten angeschaut, die ich euch hier vorstellen will: das Bandam Museum und den Blauen Tempel.

Bandam

Als Kontrastprogramm zum White Temple südlich von Chiang Rai befindet sich 10 Kilometer nördlich Bandam, das bedeutet „Schwarzes Haus“ (fälschlicherweise oft „Schwarzer Tempel“ genannt). Es handelt sich um ein Freilicht-Kunstmuseum des Künstlers Thawan Duchanee, das 40 Holzhäuser mit seinen Werken beherbergt.

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Die Thematik der Kunstwerke ist schwer zu beschreiben. In den schwarzen Holzhäusern seht ihr buddhistische Statuen, aber auch allerhand Tierskelette, Hörner, Häute und sonstige Kuriositäten. Der Kontrast zwischen toten Tieren und der friedvollen Musik hat etwas Surreales. In der Richtung: Buddhismus meets Blair Witch. Wenn ihr auf bizarre Kunst steht, ist Bandam genau das Richtige für euch, und ich hoffe, das einmal jemand ein Horror Survival-Spiel mit genau diesem Setting macht.

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Für diese Ausstellung mussten keine Tiere sterben…
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…ist ein Satz, den ihr im Bandam-Museum nicht lesen werdet.
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Jeder weiß: Geld in die Schlangenhaut werfen bringt Glück!
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Und was ist das hier bitte?
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Ich will gar nicht erst verraten, was sich in diesem futuristischen Uboot verbirgt…
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…und will auch nichts an die große Glocke, äh, den großen Gong hängen.

Der Eintritt zum Museum kostet 80 Baht (2,25 Euro). Ich habe mich ja im letzten Beitrag schon gegen Touren in Chiang Rai ausgesprochen (es sei denn, man hat ganz wenig Zeit). Noch ein Grund mehr: An einem Montag (!) zur Mittagszeit staut sich der Verkehr der Minivans und Reisebusse, die nach Bandam wollen, bis zur Haupstraße. Da nehmt ihr doch lieber den Bus aus Chiang Rai für 20 Baht (0,5 Euro) und lauft den letzten Kilometer. Auf dem Weg könnt ihr noch günstige Ananas für 50 Cent kaufen. Doch Obacht beim Zurückfahren: Die blauen Minibusse verlangen nicht alle den gleichen Preis. Normalerweise bezahlt ihr 20 Baht, ich hatte jedoch an diesem Tag Pech und musste 100 Baht bezahlen. Also immer nach dem Preis fragen, bevor ihr einsteigt…

Der Blaue Tempel

Die zweite Attraktion ist wesentlich weniger spektakulär, aber dafür umsonst und vom Stadtzentrum auch zu Fuß schnell zu erreichen. Wat Rong Seua Ten, besser bekannt als der Blaue Tempel, wurde erst 2016 fertig gestellt. Er ist wesentlich kleiner als der White Temple und besticht vor allem durch seine… nun ja, blaue Farbe. Der Innenraum ist nicht besonders groß, aber dank der blauen Buddhastatue und den Wandgemälden sehr sehenswert.

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Hinter dem Tempel erstreckt sich ein Park mit hohen Bäumen, eine Art Camping-Hotel direkt am Fluss mit romantischem Restaurant. Als ich da war, wurde gerade an einer Straße gebaut, darum könnt ihr in Zukunft wahrscheinlich gleich von hier zur Hauptstraße zurücklaufen.

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Was Tempel angeht, hat Chiang Rai bisher wirklich viel zu bieten. Nicht nur die Touristenmagnete Weißer und Blauer Tempel. An jeder Ecke steht ein sehenswertes Heiligtum. Tempel und Natur, so würde ich die Stadt bisher zusammenfassen.

Auf einem nächtlichen Spaziergang habe ich dann auch die Vergnügungsmeile Chiang Rais entdeckt, wenn man sie so nennen will. In der Pemavipat Road, unweit des Nachtmarkts, reihen sich einige „Massagesalons“ aneinander. Die Mädels sahen im fahlen Mondlicht nicht einmal schlecht aus und waren weit weniger aufdringlich als in Phuket oder Bangkok (Es ist wirklich erschreckend, wie oft man als Mann in Südostasien nur als Sexobjekt behandelt wird!) Wer sich also ganz einsam fühlt, kann hier vorbeischauen. Mehr Infos aus eigener Hand kann ich nicht liefern. Gleich dahinter stehen einige Expat- und Bierbars, in denen ihr Billard spielen könnt.

Wollte ihr längere Zeit in Chiang Rai bleiben? Kaum irgendwo könnt ihr so günstig wohnen wie in diesem Juwel Nord-Thailands. Klickt hier für meinen Beitrag zum Thema Wohnen in Chiang Rai.

Mein Leben in Chiang Rai (Teil 2)

Es ist interessant, wie sich nach ein paar Tagen das Leben auch in der Ferne auf Routine einpendelt. Morgens aufstehen, ein Kaffee beim Seven Eleven trinken, Frühstücken, Rauchen, Arbeiten, Mittagessen, ein oder zwei Sehenswürdigkeiten anschauen, Abendessen, Bier, Bett. Chiang Rai ist perfekt für so einen Tagesrhythmus. Es gibt zwar viel zu sehen in der Stadt selbst, aber keine tagesfüllenden Aktivitäten. Perfekt für einen Nachmittagsausflug. Wenn ich mehr Zeit habe, erkunde ich das Hinterland der Stadt. Besonders die gebirgige Grenzregion zu Myanmar ist wunderschön. Darum will ich in diesem Beitrag zwei Sehenswürdigkeiten vorstellen, die eine in Chiang Rai, die andere 1,5 Stunden entfernt:

White Temple

Der Weiße Tempel steht auf der Liste der schönsten Sakralbauten Thailands ganz weit oben – und das, obwohl er erst 1997 errichtet wurde. Dabei ist das Tempelareal noch längst nicht fertig. Bis 2070 sollen die Arbeiten dauern. Der Haupttempel ist jedoch schon abgeschlossen und stellt die wichtigste Attraktion dar. Schon von Weitem sieht man ihn in der Sonne strahlen. Leicht kitschig wirkt er ja, wie aus Zuckerguss. Kommt man jedoch näher, fragt man sich, welche Drogen der Ebauer wohl genommen hat. Surreale Szenen zieren den Eingangsbereich des Tempels, darunter Totenköpfe, missgestaltete Fabelwesen, Ein Knäuel von Armen, das aus der Erde sprießt. Es handelt sich wohl um Darstellungen der Hölle, oder eine der 9 buddhistischen Höllen. Das Paradies verspricht dagegen der Innenbereich des Tempels, der jedoch nicht so spektakulär ist wie die weiße Fassade. Aufgrund der Massen an Touristen werdet ihr relativ schnell über die Brücke und durch den Tempel bugsiert. Anhalten wird nicht gern gesehen, da sich dann der „Verkehr“ schnell staut. Dafür erhascht ihr vor dem Ausgang noch eine schöne Perspektive auf den Tempel, der sich im Wasser spiegelt.

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Blick auf den White Temple vom Ausgang

Dahinter liegen ein künstlicher Wasserfall, ein Buddha-Garten und ein weiterer goldener Tempel, der aber kein Muss ist. Unbedingt empfehlen würde ich aber die Kunstgalerie von Chalermchai Kositpipat, dem Meister hinter dem Weißen Tempel. Die Gemälde stellen Szenen aus der buddhistischen Frömmigkeit dar und sind echt sehenswert. Die Ausstellung ist kostenlos. Fotos sind leider nicht erlaubt, darum müsst ihr wohl oder übel selbst hingehen. 😉

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Der Eintritt zum Tempel kostet nur 50 Baht (1,40 Euro). Hin kommt ihr am bequemsten mit dem blauen Minibus, der 20 Baht (0,5 Euro) pro Fahrt kostet.

Doi Mae Salong

Zuerst die gute Nachricht: Die Landschaft um Chiang Rai ist wirklich sehenswert. Neben grünen Reisfeldern und kleinen Flussläufen erheben sich hier bewaldete Hügel und dichte Bergwälder. Die schlechte Nachricht: Die Touren sind einfach hoffnungslos überteuert. 800 Baht kostet die günstigste Tour, die ich bisher gesehen habe, und da sind die Eintrittspreise noch nicht eingerechnet. Darum meine Empfehlung zu Anfang: Mietet euch einen Motorroller. Das kostet euch etwa 200 Baht (5 Euro) am Tag und ihr genießt absolute Freiheit. Der Verkehr in Chiang Rai ist nicht vergleichbar mit Bangkok oder Chiang Mai und erfordert nicht viel Können. Die hinterletzte Gebirgsstraße ist hier asphaltiert, das Fahren ist also relativ sicher.

Ein beliebtes Ziel für Rollertouren ist das Bergdorf Doi Mae Salong nordwestlich von Chiang Rai. Früher war die Gegend ein Epizentrum für den Opiumhandel. Später siedelten sich hier Angehörige einer chinesischen Armeedivision an, die gegen die kommunistische Volksrepublik kämpfte. Von dieser illustren Vergangenheit merkt man heute nicht mehr viel, dennoch verraten die Schilder, dass die Einwohner größtenteils Chinesen sind – nachträglich thailändisch eingebürgert. Der Weg nach Doi Mae Salong ist steil und sehr pittoresk. Überall könnt ihr anhalten und die Aussicht genießen. Fallt aber nicht auf jeden Wegweiser herein, auf dem „View Point“ steht, oftmals handelt es sich um Werbung für die Restaurants. Natürlich könnt ihr dort herunterkucken, aber das Panorama ist nicht immer beeindruckend.

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Besonders schön ist dagegen der Mae Salong Park, der zu einem Hotel gehört und einen Park mit kunstvollen Blumenbeeten besitzt. Vom Poolbereich aus (der bei meinem Besuch komplett verlassen war) könnt ihr schöne Fotos von der Bergkulisse machen.

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Kurz vor Ortsausgang lohnt sich ein Schlenker nach rechts. Dort geht es zu einem buddhistischen Tempel mit goldenem Stupa und wirklich beeindruckenden Ausmaßen. Auch hier war außer mir keiner, kein Besucher, kein Mönch, niemand. Falls ihr euch also mal richtig alleine fühlen wollt, ist Mae Salong das Richtige für euch.

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Ein paar Kilometer weiter Richtung Chiang Rai erstrecken sich einige Teeplantagen. Hier könnt ihr anhalten, ein wenig herumlaufen, Tee und Schmuckstücke kaufen. Ganz nett, aber kein Vergleich zu den endlosen Teefeldern der Cameron Highlands. Für mich war damit Schluss, aber es gibt noch viel mehr Aussichtspunkte und kleine Tempel zu entdecken.

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Von Chiang Rai fahrt ihr etwa 2 Stunden nach Doi Mae Salong und 2 Stunden wieder zurück. Für etwas Abwechslung könnt ihr eine Schleife fahren, also beim Möbelgeschäft von der Autobahn links abbiegen und über die nördliche Route zurückfahren.

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Das Fahren ist, wie gesagt, nicht schwer in Chiang Rai und Umgebung. Die meisten Straßen sind asphaltiert und der Verkehr hält sich in Grenzen. Unangenehm ist, dass die Hauptstraße in der Trockenzeit so staubig ist, ein Helm mit Visier ist fast schon Pflicht. Es gelten die üblichen Vorsichtsmaßnahmen. Besonders sollte man bedenken, dass der Außenspiegel in Thailand nur dafür da ist, sein Makeup zu richten. Also immer damit rechnen, dass euer Vordermann unerwartet ausschert!

Wer nicht selber fahren will, kann auch den öffentlichen Bus Mae Sai nehmen. Alle Infos dazu findet ihr hier.

Falls ihr auch längere Zeit im ruhigen, idyllischen Chiang Rai verbringen wollt, schaut euch einmal meinen Beitrag über Wohnen in Chiang Rai an.